Wege auf dem Fortunafeld bekommen Namen

05.10.2017

Gemeinde/ Stadt

Bereits im Jahr 2005 hatte die CDU-Fraktion beantragt, die Wege auf dem Fortunafeld, dem rekultivierten Gelände des ehemaligen Tagebaus Bergheim, dem Straßennetz im untergegangenen Ort Fortuna nachzubilden und mit Namen zu versehen. Nun ist es fast so weit. Insgesamt 56 Namen wurden in langer Arbeit zusammengetragen. Wie unser Fraktionsvorsitzender Johannes Hübner bei der Präsentation betonte, sollen sie an Straßen, Gebäude oder auch Personen mit Verbindung zum Bergbaugebiet erinnern. Einige Namen wie „Zur Bethlehemer Höhe“ oder „Zum Wasserturm“ sind heute bereits vergeben.

Das Namenskonzept wurde erarbeitet von den Heimatvereinen der Stadtteile, die rings um den ehemaligen Tagebau liegen: Nieder- und Oberaußen, Kenten und Quadrath-Ichendorf. Der ehemalige RWE-Betriebsdirektor Dr. Dieter Gärtner sowie unsere Stadträte Johannes Hübner, Heinz Junggeburth und Hans-Josef Weck haben ebenfalls mit ihrem Know-How geholfen. Besonders engagiert war Hans Häupl, ein ehemaliger „Rheinbrauner“ aus Fortuna, der auch heute noch fast täglich mit seinem Rad auf dem Fortunafeld anzutreffen ist. Geplant ist, einen der Wege künftig nach Pater August Benninghaus zu benennen, der im Kloster Bethlehem tätig war. Der Jesuitenpater war von den Nationalsozialisten ermordet worden. Der Weg „Arnolds Feld“ dagegen erinnert an die Landwirte-Familie Arnolds, die in Fortuna auch noch eine Gaststätte betrieben hat.

Einige kurios anmutende Namen werden auch dabei sein. Der Weg „Am Huddeletum“ erinnert an die Verbindung, die damals vom Kloster Bethlehem nach Bergheim führte und im Volksmund diesen Namen trug. Der Weg am Gipfelkreuz in Oberaußem wird schon bald „Rongk öm et Jipfelkröx“ heißen, rund um das Gipfelkreuz auf Hochdeutsch.

Schon bald soll das Konzept im zuständigen Planungsausschuss beraten werden. Findet es dort wie erwartet eine Mehrheit, sollen Schilder aufgestellt werden, die nicht so leicht zu entfernen sein werden. Denn einige der Schilder, die dort bereits aufgestellt wurden, „sind mittlerweile wohl in irgendwelchen Partykellern gelandet“, sagte Johannes Hübner. Er wolle für die neuen Schilder Sponsoren finden, damit keine Kosten auf die Stadt zukommen werden. Es ist aber nicht die Erinnerung alleine, die dazu geführt hat, all die Wege in der Rekultivierung mit Namen zu versehen. In Notfällen sollen Wanderer und Jogger dem Notarzt exaktere Angaben über ihren Aufenthaltsort machen können. Dies, so CDU-Fraktionsvorsitzender Hübner, ist heute nur sehr schwierig möglich.